Wenn Du jemanden wirklich liebst, wieso brauchst Du dann ein Photoalbum voller betrunkener Leute in Anzügen, um das zu beweisen?

Hochzeitszeremonien variieren extrem auf diesem Planeten. Je primitiver sie sind, desto bewegender können sie sein. Aber wenn es um die standardisierte, gewöhnliche, amerikanische Mittelstands-Eheschließung geht, sei vorsichtig. Sei sehr, sehr vorsichtig.

Es ist weitgehend bekannt, daß "magisches Denken" der Versuch ist, Wahrheit zu finden, ohne Logik zuzulassen. Organisierte Religion driftet oft in hirnlosen Aberglauben ab. Ein ähnliches Phänomen könnte als "Wunder-darstellen" bezeichnet werden, kurz, das Bemühen, das Richtige zu tun, während man ignoriert, wie die Dinge in der Realität funktionieren. Versuche, die Wirklichkeit auf diese Weise zu kontrollieren, umfassen Rituale und Zeremonien, und viele von diesen werden noch immer als legitime Traditionen akzeptiert, obwohl inzwischen klar ist, daß sie nur "offiziell" machen, was längst besteht. Die einzige Frage ist, ob sie Schaden anrichten. Der Weihnachtsmann schadet nicht. Aber einige sinnlose Rituale schaden in der Tat.

Zum Beispiel die Tatsache, daß die Ehe nunmehr eine rechtliche Institution ist, führt dazu, daß viele Leute dem Irrtum unterliegen, daß "verheiratet sein", die Dinge schon richten wird, wo der bewußte Versuch, 'Dinge zu richten' scheiterte. Aber, sobald verheiratet, betrachtet ein Mann seine Freundin nicht länger als "Amy". Er wird gefühllose Dinge sagen wie "Wenn ich nach Hause komme, erwarte ich, daß meine Frau das Essen zubereitet hat". Und sie wird sich nicht mehr um "Zac" sorgen. "Wenn ich die Rechnungen bezahle, erwarte ich, daß mein Mann genug Geld auf dem Konto hat, daß die Schecks nicht platzen!"

Sie sind keine Freunde mehr, und ihnen ist bewußt, daß sie vorsichtig vorgehen müssen, oder etwas wertvolles verlieren werden. Jetzt haben sie Gott auf ihrer Seite und können nicht versagen. Sie haben den Schlüssel im Schloß umgedreht, den Schalter umgelegt, den Punkt aufs 'I' gesetzt, und auf der gestrichelten Linie unterschrieben. Aber keine dieser Formalitäten helfen ihnen dabei, darüber nachzudenken, wer sie sind, oder wie sie sich ändern müssen. Das erfordert richtige Arbeit, die Arbeit, die nur Erwachsene verrichten können, die willens sind, Magie und Wunder hinter sich zu lassen. In meinem Land glauben die Leute — zu Recht — daß das einzige, was den Mensch vom Tier unterscheidet, hirnloser Aberglauben und sinnlose Rituale sind.

— "Latka Gravis", aus Folge 21 der 4. Serie von TAXI, "Die Hochzeit von Latka und Simka", geschrieben von Howard Gewirtz und Ian Praiser (3/25/1982)