Als Kind nahm mich meine Mutter jeden Donnerstag Abend ins RKO Kino, 1320 Castle Hill Avenue, in der Bronx. Gewöhnlich zeigten sie zwei Filme für 1.50 Dollar pr Person, plus 25 Cent für Popcorn. Im eher leeren Kino konnten wir es miteinander aushalten, ohne miteinander reden zu müssen. Abgesehen vom Film der mich tief beeindruckte, und ein paar Kriegsfilmen und häuslichen Dramen, erinnere ich mich nur an die Science Fiction-Filme.

Diese deuteten an, was ich bereits vermutet hatte: daß das Universum nicht nur seltsamer war, als wir uns vorstellten, sondern seltsamer, als wir es uns vorstellen konnten. In meinem Alter waren alberne Fabeln über atomare Hühner und andere verstrahlte Gesellen völlig ausreichend, um ein Kinderhirn glücklich zu machen. Meine Lieblingsfilme waren "Them! (Formicula)" und "Angriff der Monsterkrabben". Ein Meisterwerk wie allerdings gehörten in eine ganz andere Klasse, und die Science Fiction-Besessenheit fiel anschließend schamhaft in sich zusammen. Der Rest der 50er Jahre war gefüllt mit deprimierenden Filmen über Drogenabhängige, begleitet von schleimiger Jazz-Filmmusik. Mit Frank Sinatra in der Hauptrolle.

In diese Wüste schlug ein wie eine Bombe, mit einer Leidenschaft, wie sie zuletzt in den alten Sonnabendmorgen-Serien und zu sehen war, welche die einleitende vn der Lucas' Publikum glaubte, sie wäre seine Kreation. Diese Einleitung war tatsächlich der beste Teil des Films, unsterblich gemacht von John Williams' fantastisch bewegender Filmmusik, die bekannteste Pavlovsche Dinnerglocke aller Zeiten für Kinofans.

Wie viele andere "Klassiker" allerdings war dieser Film nicht das Produkt eines überragenden Genies, lediglich das eines guten Filmemachers, der Glück hatte, und jede Menge Geld machte. In den folgenden Jahren machte George weitere Unmengen von Geld, indem er Mist an abhängige Kinder verkaufte, und die Mythologie vergaß, welche seinen Film inspiriert hatte, eine Mythologie, die Joseph Campbell in besser erklärte als irgendein anderer Filmemacher je zuvor — oder danach. Wie der Dokumentarfilm zeigte, war den Fans klar, was an dem Film so großartig war, auch wenn sein Macher es selbst nicht verstand. Keine der Fortsetzungen waren sehenswert, insbesondere nicht jede, die schamlos das Ende des Originals wiiederholten. Das Beste an der dritten Folge war , ein Rebellenführer, der zufällig ein Tintenfisch war.

Letztes Jahr sah ich mir Jurrassic World in 3D an und wurde zunächst dreißig Minuten lang mit Werbefilmen belästigt, nur um in hochhackigen Schuhen sehen zu können. Ich schwörte mir, nie wieder auf ein 3D-Spektakel hereinzufallen. Aber dann kam heraus. Wie kann man dem widerstehen?

Nun, es stellte sich heraus, daß ich es konnte. Ich fand weitgehend unerträgliche "screener" auf Pirate Bay und beschloß, mir das anzutun. Ich empfehle seitdem allen ernsthaften Filmrezensienten, sich eine leicht unscharfe, unterbelichtete und kaum hörbare Version jedes neuen erfolgreichen Films anzusehen, um ein Gefühl für die tatsächliche Qualsität des Filmes zu entwickeln. Leider sind wir zu sehr von neuer Technologie verführt, und dies ruiniert unser Urteilsvermögen für die Kunst, eine Geschichte zu erzählen. CGI-Innovationen werden schnell zu Schlagzeilen von Gestern. Wenn die Originalversion von King Kong nicht eine sehr originelle Geschichte geboten hätte, würde sich niemand an seine albernen Spezialeffekte erinnern. Glücklicherweise gab es bisher eine Handvoll guter 3D-Filme, insbesondere and .

Falls ich mich entscheiden sollte, mir diesen Film in 3D anzusehen, werde ich die Produktion zu schätzen wissen. J. J. Abrahms hat eine lebhafte Phantasie, wie Lost und Cloverfield beweisen, aber jetzt, wo er steinreich ist, ist er zur dunklen Seite gewechselt. Das einzige, was ihn interessiert, ist Profit, genauso wie sein Idol Lucas der Glückspilz.

Es gibt gutes, schlechtes, und ganz doll schlechtes an diesem Film. Das gute ist, daß Rey, die Heldin, von Daisy Ridley dargestellt, eine überzeugend unschlagbare und inspirierende Gewinnerin ist. Ich mochte den dritten Akt, als sie entdeckt, daß sie über Superkräfte verfügt, ("the force"), und so den neuen Darth Vada im Duel besiegen kann. Ja, das ist Magie, gut, daß wir Admiral Ackbar zu sehen kriegen — wenn auch nur für eine Sekunde.

Die schlechten Neuigkeiten sind, daß

  1. die Geschichte etwa dem entspricht, was ein Filmschulschwänzer zusammenschreiben würde, der seine Hausaufgaben für den Kurs "Schreib einen Filmskript der Art Star Wars" ohne zuviel Aufwand hinter sich bringen will. (In 20 Jahren werden alle Fortsetzungen perfekt sein, weil sie bis dahin durch Fan Fiktion ersetzt worden sind).
  2. Zahllose Elemente des Originals wurden schamlos wiederholt, wie:
    1. der Wookie, was fast ebenso schlimm ist wie Jar Jar wiederzubeleben.
    2. die Barszene mit Musik, die nicht halb so interessant oder überraschend ist wie die von Benny Goodman.
    3. eine drittklassige Ansammlung von Rebellenführern um eine 4-Meter-hohe Computerprojektion des Todessterns
    4. eine endgültige "Laßt uns den Todesstern in die Luft sprengen"-Szene
    5. ja, ein weiterer verfickter Todesstern.

      Die richtig schlimmen Neuigkeiten sind daß

Die ganz schlimme Nachricht ist, daß

  1. sie brachten Harrison Ford zurück. Harrison hat null Ausdruckskraft und trägt nichts zum Film bei.
  2. sie brachten Carrie Fisher zurück. Carrie hat das gesammte Charisma der alten Hollywood Schnapsdrossel, zu der sie verkommen ist.
  3. sie brachten Mark Hamlin für 5 Sekunden zurück, gaben ihm aber absolut nichts zu sagen.

Ich glaube fest, daß wenn Du Popcorn machst, Du am besten die Sorte machen solltest, die den meisten Leuten schmecken würde, und ich nehme an, Jay Jay hat seine Hausaufgaben gemacht, als er die Finanz-Spreadsheets las. Ich bin froh, daß es mehr Star Wars-Klonegibt. Aber es ist keine Kunst, und es ist nichts neues mehr. In 100 Jahren werden sich die Leute nur an das Original erinnern, und alle Neustarts werden der Galaxie verwiesen werden.

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