Heute gab mein Freund mir Hausaufgaben — eine "Archy und Mehitabel"-Geschichte zu lesen.
Don Marquis benutzte seine Figuren — Archy, eine riesige Kakerlake, die mit Mehitabel, einer Katze befreundet ist — um menschliche Prototypen zu repräsentieren. Mehitabel beklagt, Babys zu haben — und kein aufregendes Leben.
Natürlich leiden echte Katzen nicht, wenn sie kleine Kätzchen großziehen, und sie "opfern" nichts dafür. Sie wissen, wie sie am besten für sich selbst sorgen -- im Gegensatz zu Menschen, die sich oft entweder selbst, oder ihre Kinder vernachlässigen. Wenn eine Katze hungrig ist, geht sie jagen und frißt, und sorgt sich nicht endlos um ihre Jungen, die für eine Weile allein sind und dadurch so psychologisch geschädigt werden könnten, daß sie eine Therapie benötigen, wenn sie erwachsen sind.
Wie Mehitabel hätte meine Großmutter es vorgezogen, keine Kinder zu haben, oder nicht so viele, und sie hätte gern mehr gelernt, um Krankenschwester zu werden. Sie fühlte sich minderwertig, weil sie ungebildet war — als sorbisches Kind unter dem Nazi-Regime durfte sie nur vier Jahre lang zur Schule gehen, und danach zog sie sechs Kinder auf, und sie fand nie den Mut zu sagen: "Ihr könnt mich alle mal, in der nächsten Stunde werde ich ein Buch lesen! "
Sie fühlte sich sogar schuldig, als sie eines ihrer Kinder zu ihrer Schwester gab, welche keine Kinder bekommen konnte. Ihr mußte erst gesagt werden, daß dies eine wunderbare Sache war! Schließlich konnte ihre Tochter weiterhin mit ihren Geschwistern spielen, mußte nicht hunger leiden, hatte gute Eltern und erbte später deren Haus und Hof. Die Schwester meiner Oma bekam das Kind, das sie wollte, und meine Oma hatte einen hungrigen Mund weniger zu füttern. Das waren sehr glückliche Umstände — das sprichwörtliche Glück im Unglück — wenn man den Mut hat, dies auf die richtige Art zu betrachten, und sich verabschiedet von traditionellen Vorstellungen darüber, was es bedeutet, eine gute Mutter zu sein und sich für eine dumme Idee zu opfern.
As ich Geschichte und Literatur studierte, wurde ich fast krank durch universitäre Traumatisierung aus zweiter Hand — durch Überidentifikation mit all diesen Opfergeschichten. Ich war so offensichtlich von der Misshandlung großer Teile der mittelalterlichen Gesellschaft erschüttert, daß eine Freundin zu mir sagte: "Alle, die 1349 auf dem Scheiterhaufen gestorben sind, wären jetzt sowieso tot!" Das ist sehr smart — ich wünschte nur, sie hätte hinzugefügt, "Kümmer Dich stattdessen um die Lebenden statt, Du Dummkopf!" Das war etwas, das man mir erst sagen mußte!
Als meine Oma starb, war ich sehr traurig, weil ich immer noch Single war; sie hätte gern hätte meine Kinder und meinen Freund kennengelernt. Aber letztendlich ist es besser, daß ich mein eigenes Leben lebe und nicht ihre Fehler wiederhole; ebenso wie es völlig sinnlos wäre, loszuziehen und Rache für eine Hexe oder einen Juden zu üben, die im Jahre 1349 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. So viele Menschen haben so sehr gelitten, aus allen möglichen falschen Gründen. Über das unglücklich zu sein, was vor Jahrhunderten passierte, wäre falsch und auf eine sehr schlechte Weise eigennützig — es hilft niemandem, einschließlich des vermeintlich noblen Menschen, der sich entschließt, so zu leiden.
Wir alle sind gelegentlich traurig, weil wir nicht mehr gegeben haben. Aber oft hätte mehr zu geben bedeutet, sich vom eigenen Wachstumsprozeß abzuwenden und die Menschheit zu verraten. Alles wichtige, das meine Oma weitergeben konnte, ist noch lebendig in mir, und alles, was ich ihr gern gegeben hätte, kann ich jedem geben, von dem ich denke, daß er es wert ist. Das neue Paradigma wird nicht mehr sein, "etwas zurückzugeben", sondern es "weiterzugeben". Man kann seinen Lehrern nicht wirklich etwas zurückzahlen, es sei denn, indem man der nächsten Generation hilft.
— Dean Hannotte , from , by Don Marquis, 1927:
well boss mehitabel the cat has reappeared in her old haunts with a flock of kittens three of them this time archy she says to me yesterday the life of a female artist is continually hampered what in hell have i done to deserve all these kittens i look back on my life and it seems to me to be just one damned kitten after another i am a dancer archy and my only prayer is to be allowed to give my best to my art but just as i feel that i am succeeding in my life work along comes another batch of these damned kittens it is not archy that i am shy on mother love god knows i care for the sweet little things curse them but am i never to be allowed to live my own life i have purposely avoided matrimony in the interests of the higher life but i might just as well have been a domestic slave for all the freedom i have gained i hope none of them gets run over by an automobile my heart would bleed if anything happened to them and i found it out but it isn t fair archy it isn t fair these damned tom cats have all the fun and freedom if i was like some of these green eyed feline vamps i know i would simply walk out on the bunch of them and let them shift for themselves but i am not that kind archy i am full of mother love my kindness has always been my curse a tender heart is the cross i bear self sacrifice always and forever is my motto damn them i will make a home for the sweet innocent little things unless of course providence in his wisdom should remove them they are living just now in an abandoned garbage can just behind a made over stable in greenwich village and if it rained into the can before i could get back and rescue them i am afraid the little dears might drown it makes me shudder just to think of it of course if i were a family cat they would probably be drowned anyhow sometimes i think the kinder thing would be for me to carry the sweet little things over to the river and drop them in myself but a mother s love archy is so unreasonable something always prevents me these terrible conflicts are always presenting themselves to the artist the eternal struggle between art and life archy is something fierce my what a dramatic life i have lived one moment up the next moment down again but always gay archy always gay and always the lady too in spite of hell well boss it will be interesting to note just how mehitabel works out her present problem a dark mystery still broods over the manner in which the former family of three kittens disappeared one day she was taking to me of the kittens and the next day when i asked her about them she said innocently what kittens interrogation point and that was all i could ever get out of her on the subject we had a heavy rain right after she spoke to me but probably that garbage can leaks so the kittens have not yet been drowned archy |